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Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Was ist eigentlich ein Anfang? Hm. Schwierig. Ein Anfang...

 

Das kann der Beginn eines neuen Lebens sein, der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, der Beginn eines neuen Tages oder der Beginn einer neuen Phase ganz allgemein... Also: Geburt, Schuleintritt, Studienbeginn, neuer Job, neuer Tag, Frühstück oder Feierabend...

 

Ziemlich viele Anfänge kommen da im Laufe eines Lebens zusammen. Manche einschneindend, beängstigend, manche freudig erwartet, heiß ersehnt. Und eigentlich ist es ziemlich cool mit den vielen Anfängen - denn jeder Anfang ist eine Chance, eine Gelegenheit, eine Möglichkeit.

Das heißt unsere Tage strotzen geradezu vor neuen Chancen. Wow!

Aller Anfang ist leicht...

Heißt das nicht: 'Aller Anfang ist schwer'?" mögen Sie sich fragen. Nun das ist so eine Redewendung, in der Tat. Aber eigentlich ist es eine Frage der Perspektive. Und mal wieder der Frage: "Wann fängt etwas an?".

 

Alles, wirklich alles, beginnt mit einem Gedanken. Nehmen wir einmal an, Sie wollen vegan werden (Sie können hier gerne jedes andere Vorhaben einfügen, aber das ist ein schönes, anschauliches Beispiel). Nun lässt sich so ein Vorhaben ganz unterschiedlich anpacken.

Zum ersten natürlich hinsichtlich der Motivation. Wollen Sie vegan werden, um Tierleid zu vermeiden? Das wäre für mich die einzige sinnvolle Motivation. Aber ich kenne Menschen, die aus ganz anderen Gründen vegan werden wollen - z.B. um gesünder zu leben, abzunehmen, im Trend zu liegen oder weil "sie es einfach mal versuchen wollen" (warum auch immer).

Tatsächlich liest man immer wieder in Blogs oder Artikeln, dass Menschen mal einen Tag versuchen, ob es etwas für sie ist, nur 3 Stunden zu schlafen, oder jeden Morgen zu joggen oder eben vegan zu werden. Und dann versuchen sie es einen Tag lang und berichten darüber. Meistens finden diese Menschen, dass das, was sie da so halbherzig versucht haben, nichts für sie ist.

 

War ja auch klar. Denn wenn der Gedanke der Anfang ist (z.B.: "Ich möchte vegan werden (oder:...)"), dann ist der erste Schritt der darauf folgen muss, die Antwort auf die Frage "Warum?" - und sich dann entsprechend zu informieren. Will man zum Beispiel Tierleid vermeiden, ist es sinnvoll in diese Richtung zu recherchieren: Was sind überhaupt tierleidsfreie Produkte? Bei der Recherche stellt sich dann nämlich schnell heraus, dass vegan sein in diesem Sinne keine reine Ernährungsentscheidung ist. Wer hingegen Veganismus als "gesunde Ernährungsweise" betrachtet, wird seinen Rechercheschwerpunkt ganz anders setzen.

 

Wenn jemand Veganismus für einen Tag ausprobiert, "weil er das mal versuchen will", wird er in den seltensten Fällen zu einem positiven Ergebnis kommen - das ist dann so wie blinde Kuh spielen. Man klopft ein paar Mal unmotiviert vor sich auf den Boden und wenn man den Topf mit den Süßigkeiten dann nicht gefunden hat, ist das Spiel sch...lecht.

Tja. So viel zum Anfang vom Anfang und dem ersten Schritt. Nur schrittweise kann ein Anfang zu einem Erfolg führen - denn ein guter Anfang braucht vor allem eines: Zeit.

Aller Anfang braucht Zeit...

 

Kinder machen es uns vor. Selbstvergessenes Spielen, Trödeln, Löcher in die Luft starren... Eigentlich tun Kinder - in unseren Erwachsenenaugen - meist nichts oder zumindest nichts Sinnvolles. Erstaunlicherweise lernen sie bei diesem Nichtstun mehr, als mit den besten Trainingsprogrammen zu schaffen wäre: eine komplette Sprache in all ihren Nuancen, komplexe motorische Bewegungen. Haben Sie schon einmal erlebt, wie ein Erwachsener nach einem Unfall oder Schlaganfall mühsam wieder gehen, greifen usw. erlernen muss? Kinder lernen das spielend. Und nehmen sich jahrelang dafür Zeit. Wenn wir als Erwachsene etwas Neues lernen oder beginnen wollen, strengen wir uns meist viel zu sehr an - und geben dann viel zu leicht auf. Umgekehrt wäre es doch viel angenehmer und sinnvoller, oder?

 

Also: Aller Anfang ist leicht und er braucht Zeit. Gehen wir zurück zu ihrem Vorhaben - in unserem Beispiel vegan werden. Sie haben den Anfang gemacht, indem Sie den Gedanken hatten vegan zu werden. Dann haben Sie den ersten Schritt unternommen und sich gefragt, warum Sie das wollen. In unserem Beispiel: um kein Tierleid zu verursachen. Sie beginnen also zu recherchieren und sind überwältigt: In vielen Lebensmitteln, in denen man es nicht vermuten würde, versteckt sich manchmal Tierisches - in Brot, Saft, Gummibärchen... oder noch unerwarteteren Produkten (so können Schuhe aus Kunstleder mit Leim geklebt worden sein, der aus Tierknochen hergestellt wurde) oder es gibt tierische Produkte, die man noch nie als solche betrachtet hat (Perlenketten, Federkissen...) usw. usf.

 

Nun haben Sie mehrere Möglichkeiten, mit diesen Informationen umzugehen: Sie können angesichts all dieser Herausforderungen kapitulieren und weiter machen wie bisher - oder Sie können versuchen, Ihren Alltag langsam und fortdauernd auf Ihr Vorhaben umzustellen. Damit aus einem Anfang nämlich etwas Dauerhaftes wird, braucht er einen Alltag.

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